Zum Hauptinhalt springen

„Vom Totenort zum Lebensgarten“

72 Stunden Aktion gestaltet einen hellen Ort zum Aufhalten und Erinnern an den Lügder „Priestergräbern“

Die bundesweite Jugendaktion war auch für die Messdienerinnen und Messdiener im Pastoralverbund Südlippe-Pyrmont eine Aktion, die Verbundenheit schafft und ein kleines Stück unsere Welt verändert.

Mit dem Einstieg, einer Führung und der Thematik Leben und Tod am Donnerstagabend beim Bestattungsinstitut Webel und Eggert in Bad Pyrmont, waren wir mittendrin in den wichtigen Fragen der Menschheit. Was passiert, wenn jemand stirbt und wie geht es weiter? Und was bedeutet das für unser Leben?

Nach dieser Auseinandersetzung ging es am Freitagnachmittag für 12 Personen bei Regen, Hagel und immer wieder erneutem Regen unter der fachkundigen Anleitung von Eckhard Gördes auf dem Friedhof in Lügde, an den Priestergräbern unterhalb der Kilianskirche weiter, wo die Wege von Unkraut befreit und alte Gräber von einer dichten Schicht Efeu befreit wurden. Recht schnell ließ sich auch erkennen, wo und wie der neue Eingangsbereich für den Ort aussehen soll und wie dort die neue Hecke samt Bäumen gepflanzt werden konnte.

Am Samstagmorgen waren 26 Helferinnen und Helfer im Einsatz und es ging weiter mit dem Unkraut, Wurzeln wurden entfernt, die Grabsteine und die Zugangstreppe wurden gereinigt, Hecken und Büsche geschnitten, Grasnarbe abgetragen und ein Mineralgemisch und später Schotter aufgefüllt. Am Nachmittag konnte so von 17 Helferinnen und Helfern ein Grab neu gestaltet werden und die Aufenthaltsflächen wurden fertiggestellt, Gras neu eingesät, alle Treppen gefegt und der gesamte Platz hergerichtet.

Der Sonntagvormittag begann für 12 Helferinnen und Helfer mit dem Aufräumen in der Kilianskirche, die uns Zufluchtsort bei Regen, aber auch für zwischenzeitliche Pausen und Aufenthalte diente. Danach wurde dort von Teilnehmerinnen und Teilnehmer Teile des Gottesdienstes erarbeitet. Offizieller Abschluss war die Sonntagsmesse in der Kilianskirche mit anschließender Segnung des neugestalteten Geländes. Es ist nun ein Ort geworden, an dem die österliche Hoffnung der Personen aufscheint, die dort ihre letzte Ruhe gefunden haben. So, wie die 3 hervorgehobenen Personen, die für andere Menschen von ihrem Glauben Zeugnis gegeben haben:

  • Pfarrer Nussbaum, der nach der Reformation ab 1624 die Menschen in Lügde zum katholischen Glauben zurückgeführt und geeint hat
  • die Ordensschwester Sedopha, im Kloster Lügde, das zu der Zeit als Krankenhaus fungierte, ihr Leben für die Pflege von Cholerakranken eingesetzt hat
  • der Pfarrvikar Otto Günnewich aus Lügde, der 1942 im „Priesterblock“ des KZ Dachau den Vergasungstod erlitt

Das Miteinander der Messdienerinnen und Messdiener und die Verbundenheit über die Ortsgrenzen hat bei diesem Projekt wieder gezeigt, dass es gelingt, wenn wir gemeinsam anpacken, dann können wir in 72 Stunden die Welt ein Stück verändern. Und dabei spielt auch das Regenwetter kein Rolle, wie es in einer Fürbitte nochmal anklang.

Ein riesengroßes Dankschön und Vergelt´s Gott - an die insgesamt 39 Helferinnen und Helfer, die an diesem Wochenende mit Zeit und Arbeitskraft einen neuen Lebensort gestaltet haben!

Zurück